Es häufen sich Berichte darüber, dass Apple am Ende dieses Jahres ein günstigeres iPhone für die Menschen in Entwicklungsländern wie Indien und China herausbringen könnte. Das Wall Street Journal, das in der Vergangenheit über gute Quellen verfügte, streute dieses Gerücht als erstes und heute meldete sich Bloomberg mit weiteren Details.
Das “Aldi-iPhone” soll für 99 bis 149 Dollar zu haben sein. Erreichen will man diese Einsparungen in Sachen Ausstattung und Größe. Das günstige iPhone soll anstatt eines hochwertigen Aluminium-Bodys einen Körper aus Kunststoff bekommen, und auch bei Dingen wie Prozessor, Kamera und Akku können einfach alte Komponente verbaut werden. Außerdem lässt sich beim Speicher mächtig etwas einsparen und auf ein Retina-Display kann man ebenfalls verzichten.
Der Bildschirm könnte die von alten Modellen gewohnten 3,5 Zoll messen. Angesichts neuer Berichte von Analysten, die besagen dass das übernächste iPhone einen noch größeren Bildschirm bekommen könnte, könnte man sich das gut vorstellen.
Aber hat Apple es überhaupt nötig, ein günstiges iPhone auf den Markt zu bringen?
Solange man ein neues iPhone haben will, muss man auch für eines der vierten Generation mit gerade einmal 8 Gigabyte noch 400 Euro hinlegen. Schauen wir uns mal die Sparliste oben an, und vergleichen sie mit dem iPhone 4 mit 8 GB.
- 3,5 Zoll Display: Check
- Prozessor: A4 Prozessor, Check
- Kamera: 5 Megapixel, weiter kann man marketingtechnisch nicht runtergehen, Check
- Akku: Da hat sich bei den Generationswechseln fast nichts getan. Check
- Display: Das iPhone 4 hat ein Retina Display
- Plastik-Hülle: Nein, das iPhone 4 hat einen Alu-Body
Ich persönlich glaube nicht daran, dass Apple je einen Plastikbody verbauen würde. Apple heißt Premium, beim Metall wird es da mit Sicherheit bleiben. Sieht man also einmal vom Retina-Display ab, ist das iPhone 4 bereits das perfekte Spar-Phone. Nur der Preis will da nicht so ganz hineinpassen.
Und das bringt mich zum nächsten Punkt. Apple hat noch nie ein Gerät mit wenig Gewinn verkauft. Man erzielt lieber einige Verkäufe weniger und sahnt dafür kräftig ab, als dass man günstig und in Massen verkauft. Das ist auch der Grund, warum Apple-Geräte überhaupt so teuer sind. Glaubt man einigen Berichten, liegen die Materialkosten für iDevices (den Flash-Speicher ausgenommen) immer um die 200 Euro. Ein weiterer Teil des Preises geht auf den Flash-Speicher, der immer noch recht teuer ist. Der Rest des Geldes geht in die eigene Tasche. Da passt es für mich nicht zur Philosophie, ein Gerät für 100 Euro auf den Markt zu bringen. Im Vergleich zu anderen Herstellern liegt man preislich in der absoluten Oberklasse. Dadurch, dass man den “Billig-Markt” der Konkurrenz überlässt, hebt man sich noch ein wenig ab.
Ich halte es für am wahrscheinlichsten, dass man das iPhone 4 einfach immer weiter verkauft, auch wenn neue Modelle erscheinen. Dann wird der Preis ein wenig herunterkorrigiert und schon hat man sein hochwertiges, günstiges Smartphone. Ohne Plastik.